Standardverfahren
Das Standardverfahren für ein Visum
Als Standardverfahren bezeichnet man bei der Fachkräfteeinwanderung den das Verfahren auslösenden Gang zur diplomatischen Vertretung Deutschlands im Drittstaat, wenn ein Nicht-EU-Bürger zum Arbeiten nach Deutschland kommen möchte, der einen Arbeitsvertrag in der Tasche hat.
Das Standardverfahren führt dazu, dass man längere Wartezeiten für einen Visatermin in Kauf nehmen muss. Dabei kann es um Monate gehen. Die Bearbeitung mancher Visa dauert dann in einigen Ländern auch noch einmal viele Monate. So kann es im Standardverfahren ein Jahr oder länger dauern, um z.B. eine Pflegekraft aus einem Drittstaat nach Deutschland einreisen zu lassen.
Doch es gibt seit 1. März 2020 eine Alternative:
Das beschleunigte Fachkräfeverfahren
Beim beschleunigten Fachkräfteverfahren steht der Besuch bei der Botschaft praktisch am Ende des Prozesses. Wird ein Arbeitsvertrag geschlossen, erteilt der Arbeitnehmer seinem Arbeitgeber eine Vollmacht, ihn bei der zentralen Ausländerbehörde des Bundeslandes zu vertreten. Der Arbeitgeber schleißt zusätzlich eine Vereinbarung mit der Ausländerbehörde über das Verfahren.
Die zuständige, zentrale Ausländerbehörde des betreffenden Bundeslands startet nun das Verfahren zur Einholung der beruflichen Anerkennung und des Zugangs zu Arbeitsmarkt. Sind auch die aufenthaltsrechtlichen Voraussetzungen erfüllt, informiert die Ausländerbehörde die Botschaft, die dann ihrerseits den Arbeitnehmer zum Termin einlädt. Wenn das Verfahren erst geübt und etabliert ist, soll es sogar in 15 Wochen klappen. Die Gebühren liegen daher mit 411,00 Euro recht hoch, sind aber für die Leistung angemessen.
Jeder Arbeitnehmer kann aber nur an einem der Verfahren teilnehmen, daher ist es gut, wenn man jemanden hat, der einen bei der Entscheidung unterstützt und so die Wartezeiten und den bürokratischen Aufwand minimiert. Daher werden auch im beschleunigten Fachkräfteverfahren Relocation-Agenturen eine große Rolle spielen, damit Arbeitgeber ohne den zusätzlichen Aufbau personeller Ressourcen von Fachkräftezuwanderung profitieren können.