Interkulturelle Kompetenz in der globalen Mitarbeiter-Mobilität für Arbeitnehmer und Arbeitgeber
Kulturelle Aspekte von Global Mobility: Interkulturelle Kompetenz, interkulturelles Lernen in Workshops und Schulungen
Interkulturelle Trainings ermöglichen Anpassung und Verständnis, wenn Arbeitnehmer in fremden Kulturen als Fachkräfte tätig werden. Dabei kann es um Neueinstellungen, z.B. von Pflegekräften, aber auch um Entsendungen in fremde Kulturräume gehen. Bei der internationalen Personalauswahl spielt interkulturelle Kompetenz eine große Rolle für Personalverantwortliche auf Arbeitgeberseite.
Sprachkurse oder Sprach-Coaching allein können oft nicht hinreichend die kulturellen Barrieren überwinden, um effektive Rollenerfüllung als Arbeitnehmer oder Führungskraft im jeweiligen Ausland zu gewährleisten.
Globale Relocation-Prozesse sind ein weites Feld. Die trotz gegenteiliger Absichten vieler Staaten weiter fortschreitende Globalisierung verführt gern zu dem Fehlschluss, dass wir weltweit auch kulturell schon zusammengewachsen seien. Das ist nicht der Fall wie schlechte Ergebnisse in der internationalen Personalauswahl oft belegen. So fremdeln deutsche Personalverantwortliche und vor allem Arbeitnehmerteams, wenn erstmals Fachkräfte aus dem Ausland ins Unternehmen kommen.
Angesichts der hohen Kosten für die Entwicklung von Entsendungs-Programmen und -Richtlinien, für die Budgetierung und Kostenkontrolle und den Einkauf von Dienstleistungen – um nur einige zu nennen – wird der interkulturelle Aspekt oft nicht als relevant eingeschätzt und damit entsprechende Maßnahmen eingespart. Das rächt sich immer wieder und muss nicht zum Scheitern des Projekts führen, hemmt aber insgesamt die Effektivität der Auslandsrekrutierung im Umfeld des Fachkräftemangels nachhaltig.
Anders Consulting betrachtet interkulturelles Lernen sowohl aus der Sicht von Individuen wie Assignees oder Führungskräften als auch aus der Perspektive von Organisationen, d.h. von Teams, Gruppen und ganzen Unternehmen und Konzernen. Beim interkulturellen Lernen kommt speziell geschultes, externes Personal zum Einsatz, denn hier werden über das Wissen von Relocation-Consultants über Immigration, Wohnungssuche und Settling-in hinaus Spezial-Kenntnisse und -Fertigkeiten verlangt.
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Interkulturelles Missverständnis: Chicken Maharadja statt Big-Mäc
„Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Aber manches Unternehmen hat schon festgestellt, dass es an den kulturellen Besonderheiten eines neuen Zielmarktes oder eines Herkunftslandes für Mitarbeiterinnen scheitert. Die Leute in anderen Kulturen ticken per Definition einfach anders! Das gilt auch für inländische Mitarbeiter mit fremdländischen Wurzeln.
Expats, die mit ihrer Entsendung nicht zufrieden waren, führen vor allem kulturelle Aspekte und mangelnde Interkulturalität an, wenn sie nicht zu Recht gekommen sind. Interkulturelle Kompetenz ist also ein wichtiger Aspekt der Entsendekultur und für das Gelingen von globalen Relocation-Projekten – vor allem von Deutschland ins Ausland. Aber auch bei Arbeitsmigration nach Deutschland wird viel falsch gemacht wie Probleme bei der Integration von Pflegekräften aus Drittstaaten zeigt.
Nur weil im globalen Business fast überall Englisch gesprochen wird, heißt das nicht, dass wir uns immer richtig verstehen. Sogar Global Player laufen da mal vor die Wand: McDonald´s hat den Verkauf von Rindfleisch in Indien schon lange aufgegeben. Statt heiligen Kühen liegt nun Hähnchen zwischen den Brötchen, genannt Chicken Maharadja. Und schon klappt es!
Vielleicht hätte man vorher jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt? Das kann Ihnen nicht passieren: Denn Sie haben ja im Zweifel uns und unser vielfältiges Angebot an Beratung und Schulung in der Global Mobility Academy rund um interkulturelles Lernen für Ihr Auslands-Business. You’ve got a Friend in Germany!“
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10 Tipps für das interkulturelle Verständnis
1. Anreden und Namen: Die Reihenfolge von Namen, Mehrdeutigkeiten und vor allem die korrekte Anrede und Aussprache sind immer wieder Auslöser von mildem Spott bis hin zu großer Beleidigung. In Russland ist der richtige Name zur Ansprache total wichtig, in China ist das Spiel mit Vor- und Nachnamen verwirrend. Siehe auch Kasten zum Thema Anreden weiter unten
2. Lächeln geht immer: Seien Sie nicht so „arrogant deutsch“ und quatschen jeden gleich auf Englisch an. Das zeugt von wenig interkultureller Kompetenz! Welche Sprachen beherrschen Sie und ihr Gesprächspartner? Erst mal eine Definition finden, wie und in welcher Sprache wir uns verständigen wollen. Und ein Lächeln wird überall verstanden
3. Nähe: Während etwa Italiener mit geringer Distanz grundsätzlich kein Problem haben, gilt das für Franzosen nur in der Metro. Russen berühren sich öfter, umarmen sich gar. Passen Sie Distanz und Dauer von Augenkontakt sensibel den lokalen Gepflogenheiten an. In Japan schauen jüngere, im Rang niedrigere Personen Sie kaum an
4. Wer ist der Boss? Deutsche sind dominant. Da errät man auch ohne interkulturelle Kompetenz den Boss ganz leicht. In Asien ist der leiseste Teilnehmer des Meetings aber schon mal der Chef. Also Vorsicht vor zu schnellen Festlegungen!
5. Rituale: Wer in England drängelt, kann nur vom Kontinent kommen. Viele Dinge lassen sich am Verhalten der anderen ablesen, selbst wenn man die Bräuche konkret nicht kennt. Man kann auch fragen, wie man sich am besten verhält. Dann wird niemand brüskiert
6. Dresscode: Je heißer die Region desto mehr Kleidung tragen die Einwohner. Auch wenn Sie dabei ins Schwitzen kommen: Over-dressed ist im Geschäftsleben immer besser als das Gegenteil. Die Krawatte kann man immer noch lösen, wenn es die anderen tun
7. Kontext: Ort der Begegnung, Stimmung, Vokabular und non-verbale Kommunikation sind in High-Context-Kulturen wichtig. Deutschland ist „pretty low-context“. Schweden ist nicht Japan
8. Zu viel des Guten: Überanpassung oder gar das Imitieren werden überall als lästig und peinlich wahrgenommen. Niemand erwartet von Ihnen, nach der Landung des Fliegers Chinese zu werden. Sensibilität und Respekt werden allerdings allerorten hoch geschätzt
9. Prestige: Wie mit Dominanz geht man im Ausland auch anders mit Prestige um. In Russland kann man seine Besitztümer offen anpreisen: Mein Haus, mein Auto, meine Yacht
10. Missverständnisse: Rücksicht ist wichtig. Wer Geschäfte machen will, will sich ja nicht beleidigen, sondern wird vielleicht in einen Fettnapf getreten sein. Also ruhig mit den wilden Gäulen. Unschuldsvermutung plus Klärung des Sachverhalts. Und alles wird gut!
Tipps für die richtige Anrede
Bei der Anrede von Menschen aus anderen Kulturkreisen gibt es einige wichtige Punkte zu beachten, um Respekt und Höflichkeit zu wahren. Hier sind einige allgemeine Richtlinien:
Formelle vs. informelle Anrede: In vielen Kulturen wird zwischen formellen und informellen Anreden unterschieden. Es ist ratsam, zunächst die formelle Anrede zu wählen, insbesondere bei Erstkontakten oder im beruflichen Kontext.
Titel und Nachnamen: In vielen Kulturen ist es üblich, Titel und Nachnamen zu verwenden, insbesondere bei offiziellen oder geschäftlichen Anlässen. Beispielsweise könnte man „Herr Schmidt“ oder „Doktor Müller“ sagen.
Hierarchien und Alter: In einigen Kulturen spielt die Hierarchie und das Alter eine wichtige Rolle bei der Anrede. Ältere oder ranghöhere Personen sollten respektvoll angesprochen werden, oft mit speziellen Titeln oder Anredeformen.
Kulturelle Besonderheiten: Jede Kultur hat ihre eigenen Besonderheiten. Es ist hilfreich, sich vorab über die spezifischen Gepflogenheiten der Kultur zu informieren, mit der man interagiert. Zum Beispiel:
- In Japan ist es üblich, den Nachnamen mit dem Suffix „-san“ zu verwenden, z.B. „Tanaka-san“.
- In arabischen Ländern ist es respektvoll, „Herr“ oder „Frau“ vor den Namen zu setzen und Titel wie „Doktor“ zu verwenden.
Körpersprache und Begrüßungsgesten: Auch nonverbale Kommunikation und Begrüßungsgesten können kulturell variieren. In einigen Kulturen ist ein Händedruck angemessen, während in anderen Kulturen Verbeugungen oder bestimmte Handgesten bevorzugt werden.
Direkte Ansprache und Titelgebrauch: In einigen Kulturen kann es als respektlos empfunden werden, jemanden direkt mit dem Vornamen anzusprechen, ohne vorherige Erlaubnis oder Bekanntschaft. Es ist sicherer, Titel und Nachnamen zu verwenden.
Sprache und Höflichkeitsformen: Die Verwendung der richtigen Sprachebene und Höflichkeitsformen ist essenziell. In vielen Sprachen gibt es spezielle Höflichkeitsformen, die man in der Kommunikation beachten sollte.
Unternehmen, die sich mit interkultureller Kompetenz und Global Relocation Prozessen befassen, interessieren sich oft auch für
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