Die Geschichte der Relocation-Branche von den Anfängen bis heute mit einem Ausblick in die Zukunft

Die Geschichte der Relocation-Branche von den Anfängen bis heute mit einem Ausblick in die Zukunft

Die Geschichte der Relocation-Dienstleistungen: Von den Anfängen bis in die Zukunft

Seit 1998 sind wir bei Anders Consulting Relocation Service als Relocation-Profis aktiv und haben die Entwicklung und Evolution der Relocation-Dienstleistungen hautnah miterlebt. In diesem Artikel beleuchten wir die Geschichte der Relocation-Services, ihre Ursprünge, großen Schritte und Innovationen von den 1950er Jahren bis in die 2020er Jahre.

Wir werfen einen Blick auf bedeutende Entwicklungen und Namen, die eine zentrale Rolle in dieser Branche gespielt haben. Schließlich geben wir einen Ausblick auf die zukünftigen Trends und Herausforderungen von Relocation-Dienstleistungen.

Von Christoph Anders, Gesellschafter und Mitglied der Geschäftsleitung bei ANDERS CONSULTING Relocation Service

Die Anfänge der Relocation: 1608 und die Niederländische Ostindische Handelsgesellschaft

Die Ursprünge der Relocation-Dienstleistungen lassen sich bis ins Jahr 1608 zurückverfolgen, als die Niederländische Ostindische Handelsgesellschaft gegründet wurde. Diese Organisation schickte – erstmals historisch gut dokumentiert – Menschen ins Ausland, um dort zu arbeiten, zu handeln und die Interessen der Handelsgesellschaft zu vertreten.

Dieser Schritt markierte einen wichtigen Punkt in der ersten Globalisierung nach den Entdeckungen von Christoph Kolumbus. Die Aufgaben umfassten damals zum Beispiel Umzüge mit persönlichen Habseligkeiten, Wohnraumbeschaffung, Einrichtung von Büros, Lagern und Transportlogistik, Sicherheit, Gesundheit und Ernährung. In dieser Zeit übernahm der Staat in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft die Relocation-Aufgaben, da es noch keine spezialisierten Relocation-Unternehmen gab.

Die 1950er Jahre: Der Beginn der modernen Relocation-Services

In den 1950er Jahren wurde Relocation zu einer Funktion von Unternehmen, die ihre Mitarbeiter entsendeten oder versetzten, was vor allem in den flächenmäßig riesigen USA eine große Rolle spielte, wo Entsendungen Distanzen von vielen Tausend Kilometern überwinden mussten. Die erste echte Relocation-Company wurde im Jahr 1955 gegründet. In den USA, wo die meisten Menschen Eigentümer ihrer Häuser waren, übernahmen tatsächlich Finanzierer und Banken die Rolle der ersten Relocater, indem sie Unterstützung beim Immobilienkauf am neuen Einsatzort und Verkauf in der bisherigen Heimat anboten, inklusive Zwischenfinanzierung. Der Consultant heutiger Schule war noch nicht erfunden.

Die 1960er Jahre: Professionalisierung und institutionelle Unterstützung

Die Sechziger waren geprägt von einer zunehmenden Professionalisierung der Relocation-Dienstleistungen. Im Jahr 1964 wurde das Worldwide Employee Relocation Council gegründet, das bis heute existiert und über 10.000 Mitglieder hat. Diese Organisation trug wesentlich dazu bei, Standards und Best Practices in der Branche zu etablieren. Bis heute spielen Verbände in der Branche eine große Rolle und sorgen für die Vernetzung dieser international ausgerichteten Dienstleistungsbranche.

Zwei große Namen, die in dieser Zeit eine bedeutende Rolle spielten – sie waren in diesem Sinne die ersten renommierten Relocation-Companies -, waren Prudential und Merrill Lynch, die sich auf die Hausvermittlung und Finanzierung spezialisierten. Wer würde 60 Jahre später diese Namen noch mit Relocation in Verbindung bringen? Doch die 70er bringen schnell Innovationen und es treten neue Player auf.

Die 1970er Jahre: Erweiterung des Dienstleistungsspektrums

In den 1970er Jahren erweiterten sich die Relocation-Dienstleistungen erheblich. Neue Angebote wie Settling-in-Support, d.h. Unterstützung beim Einleben vor Ort – auch für die ganze Familie – und etwa interkulturelle Trainings wurden neben vielen anderen Dienstleistungen eingeführt, was zur Annäherung an das heutige Verständnis von Relocation beitrug. Diese neuen Dienstleistungen halfen den umziehenden Mitarbeitern und ihren Familien, sich schneller und effizienter in ihrer neuen Umgebung zurechtzufinden.

Die 1980er Jahre: Wachstum und Professionalisierung

In Zeiten des Thatcherimus und der „Reaganomics“ der 80er-Jahre nimmt die zweite Welle der Globalisierung nach Kolumbus richtig Fahrt auf.  Aus der Dritten Welt werden Entwicklungsländer, Tigerstaaten und Schwellenländer. Der Planet boomt, Menschen, Waren und Informationen kreisen in nie gekanntem Ausmaß um den ganzen Globus. Jetzt handelt es sich bei Relocation um echte Global Mobility. Und so sehen wir eine zunehmende Verbreitung und Professionalisierung der Relocation-Dienstleistungen, insbesondere in den USA. Die Nachfrage nach spezialisierten Relocation-Dienstleistungen stieg, da immer mehr Unternehmen global expandierten und ihre Mitarbeiter international versetzten.

Die 1990er Jahre: Der Durchbruch in Europa und Deutschland

Im Jahrzehnt vor dem Millenniumwechsel schafften die Relocation-Dienstleistungen schließlich den Sprung nach Europa und Deutschland. Anders Consulting wurde 1998 gegründet. Zunächst wurden vor allem VIPs wie Geschäftsführer, Direktoren und Führungskräfte betreut. Diese Entsendungen dienten dem zwischenstaatlichen Know-how-Transfer von Unternehmenszentralen in andere Länder und umgekehrt, wobei die Mitarbeiter- und Team-Qualifikation eine große Rolle spielte.

Die Ansprüche der VIPs waren hoch, es wurden Villen und Luxuswohnungen gesucht. Ausschließlich Bezieher sehr hoher Einkommen kamen nach Deutschland. Eine Bleibe- und Integrations-Perspektive hatten sie fast nie: Sie kamen um wieder zu gehen. Die Öffentlichkeit hat von dieser Form der temporären Einwanderung kaum Notiz genommen. Von einer massenhaften Arbeitsimmigration konnte noch überhaupt keine Rede sein. Auch der demografische Wandel spielt noch keine Rolle. Die Babyboomer sind erst um die 40 Jahre alt und denken noch nicht an den Ruhestand.

Die 2000er Jahre: Etablierung und Digitalisierung

In den 2000er Jahren haben  sich Relocation-Dienstleistungen fest etabliert. Viele Unternehmen, insbesondere solche mit hoher digitaler Intensität, nutzten Relocation-Services, da es in Deutschland an Fachkräften, besonders an IT-Spezialisten und Ingenieuren mangelt. Es etabliert sich eine Struktur aus lokalen Consultants – meist in den größeren Städten -, nationalen Relocatern und internationalen Relocation Management Companies, die weltweit agieren. Der Markt differenziert sich weiter aus.

Die 2010er Jahre: Massenhafte Arbeitsimmigration

In den 2010er Jahren kam es dann vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels zu einer massenhaften Arbeitsimmigration nach Deutschland. Neue Zielgruppen wie z.B. Pflegekräfte rückten in den Fokus der Arbeitgeber. Die Relocation-Dienstleistungen erweiterten sich von den Spitzenverdienern der 80er- und 90er-Jahre zu „Normalverdienern“, von der Leitungsebene und Akademikern zu gewerblichen Fachkräften. Der gesamte Approach, wie Arbeitnehmer betreut werden müssen, ändert sich damit radikal – ein Paradigmenwechsel in der Branche.

Die 2020er Jahre: Digitalisierung und neue Herausforderungen

Die 2020er Jahre brachten die Digitalisierung als neues zentrales Thema in die Relocation-Branche. Plattformen wie relocraft ermöglichten den Einsatz einer Benutzeroberfläche statt wie bisher persönlicher Betreuung durch menschliche Wesen, wodurch der Privatkunde in den Fokus rückte, da digitale Plattformen den Zugang erleichtern. Digitalisierung ermöglicht es, dass praktisch jeder qualifizierte Zuwanderer und jede Fachkraft über ein Mindestmaß an Informationen und Support verfügt, das ihm die erfolgreiche Immigration nach Deutschland erlaubt.

Die Digitalisierung führte aber auch zu Skalierbarkeit und fallenden Margen, was vor allem Druck auf die lokalen Consultants ausübt. Sinkende Honorare und erhöhter Kontrolldruck machen den „Arbeitspferden“ der Branche Kopfzerbrechen. Unter den Consultants setzt zudem ein  Generationswechsel ein, da die Gründer der deutschen Relocation-Szene in den 80er-/90er-Jahren, überwiegend Babyboomer, allmählich ausschieden. damit verstärkt sich der Fachkräftemangel auch in einer Dienstleistungsbranche, die eigentlich helfen sollte, diesen Mangel zu beheben.

Die Zukunft der Relocation-Dienstleistungen

Die Zukunft der Relocation-Dienstleistungen wird stark von der Digitalisierung geprägt sein, was zu einem verstärkten Massengeschäft und austauschbaren Dienstleistungen führen könnte. Es wird einen weiteren Margenverfall geben, vergleichbar mit der „UBER-risierung“ der Taxibranche, was zu steigendem Konkurrenzdruck und einer Marktbereinigung führen würde. Digitale Anbieter haben nämlich das Potenzial, beliebig zu skalieren und damit zu wachsen. Die Anzahl erfolgreicher Unternehmen in der Relocation-Industrie dürfte stark schrumpfen.

Gleichzeitig wird die Spezialisierung von Relocatern als primäres Unterscheidungsmerkmal zunehmen, da andere Differenzierungen kaum noch greifen. Für Arbeitgeber wird Relocation daher immer selbstverständlicher, und auch Talente im Ausland werden zunehmend auf Relocation-Support bestehen, den sie in anderen Ländern bereits gewohnt sind.

Man wird also Relocation-Dienstleistungen als selbstverständlich betrachten, ihnen damit aber auch weniger Beachtung schenken. Tatsächlich wird es also darauf ankommen, die Inanspruchnahme von Relocation-Services so einfach zu machen wie heute eine Fahrt mit dem Bus oder einen Flug mit Ryanair.

Foto: AdobeStock_165881650

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