Deutsche Kaufinteressenten drängen ausländische Fachkräfte vom Immobilienmarkt für Mietobjekte

Deutsche Kaufinteressenten drängen ausländische Fachkräfte vom Immobilienmarkt für Mietobjekte

Ausländische Fachkräfte finden keinen bezahlbaren Wohnraum mehr

Die deutsche Immobilienlandschaft ist in den letzten Jahren von einem deutlichen Anstieg der Mietpreise in den Metropolen geprägt, was insbesondere für Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten ein großes Problem darstellt. Die gestiegenen Zinsen haben dazu geführt, dass sich viele Menschen den Immobilienkauf nicht mehr leisten können oder von einem Kauf absehen und stattdessen auf Mietwohnungen ausweichen.

Dies hat eine erhöhte Nachfrage nach Mietwohnungen zur Folge, insbesondere in den begehrten Großstädten wie Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Stuttgart und Leipzig.

Die Studie des Immobilienspezialisten Jones Lang LaSalle (JLL) zeigt, dass im ersten Halbjahr die Angebotsmieten in den genannten Metropolen im Durchschnitt um 6,7 Prozent gestiegen sind, verglichen mit einem Anstieg von 3,7 Prozent im Vorjahreszeitraum. Besonders in Berlin und Leipzig gab es sogar zweistellige prozentuale Zuwächse. Gleichzeitig waren die Mietanstiege in den kreisfreien Städten und Landkreisen moderater, was den Druck auf den Wohnungsmarkt in den Metropolen weiter verstärkt.

Leben in Deutschland wird für dringend benötigte Fachkräfte aus dem Ausland immer unattraktiver

Für Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten, die in diese begehrten Metropolen ziehen möchten, wird es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden – als wäre die grassierende Diskriminierung bei der Wohnungssuche nicht schon genug. Die hohe Nachfrage nach Wohnungen führt zu steigenden Mietpreisen, die oft über dem Budget vieler Menschen liegen. Dies hat zur Folge, dass sie entweder kleinere Wohnungen akzeptieren müssen oder in weniger zentralen Gegenden der Städte wohnen müssen, was die Attraktivität des Umzugs in diese Metropolen mindern kann.

Darüber hinaus wirken sich die gestiegenen Kreditzinsen negativ auf den Immobilienkauf aus. Die höheren Kosten für die Finanzierung einer Immobilie führen dazu, dass viele potenzielle Immobilienkäufer sich aktuell gegen den Kauf entscheiden und stattdessen auf dem Mietmarkt bleiben. Dies verstärkt die Nachfrage nach Mietwohnungen zusätzlich.

Arbeitgeber ignorieren das Problem leider häufig

Die Situation wird weiter verschärft durch den stockenden Wohnungsbau in den Metropolen. Die hohe Nachfrage trifft auf ein begrenztes Angebot an neuen Wohnungen, was die Mietpreise weiter in die Höhe treibt. Experten – wie auch Anders Consulting Relocation Service – gehen davon aus, dass die Angebotsknappheit auf dem Wohnungsmarkt noch weiter zunehmen wird, was zu anhaltenden Mietsteigerungen führt.

In dieser Gesamtsituation haben Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten, die in den deutschen Metropolen arbeiten wollen, mit erheblichen Herausforderungen bei der Wohnungssuche zu kämpfen. Die hohen Mietpreise erschweren die Integration und die Planung langfristiger Arbeitsaufenthalte in den Städten. Die Wohnungsproblematik kann daher dazu führen, dass potenzielle Fachkräfte aus Nicht-EU-Staaten alternative Arbeitsdestinationen in Betracht ziehen, wo die Wohnkosten niedriger und die Lebensbedingungen möglicherweise günstiger sind. Um die Attraktivität Deutschlands für internationale Fachkräfte zu erhalten, müssen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um den Wohnungsmarkt zu stabilisieren und bezahlbaren Wohnraum in den Metropolen zu schaffen. Das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz kann das Problem nicht allein lösen: Die Leute brauchen auch ein Dach über dem Kopf.

Arbeitgeber sollten einreisend Fachkräfte bei der Suche von professioneller Hand unterstützen lassen, damit diese eine Chance auf dem Markt haben. Schon bei der Personalauswahl und bei der Einstellung sollten die wahren Verhältnisse auf dem Wohnungsmarkt in Deutschland transparent gemacht werden, damit Menschen nicht unter falschen Voraussetzungen und mit unerfüllbaren Erwartungen nach Deutschland kommen.

Stand: Sommer 2023. Irrtum und Änderung vorbehalten. Anders Consulting erbringt keine Rechtsdienstleistungen.

Foto: The Grand Bogenhausen

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