10 Experten-Tipps für die erfolgreiche Wohnungssuche in Hamburg
Wer aus beruflichen Gründen nach Hamburg ziehen muss, hat es wirklich schwer: Diese Tipps für die Wohnungssuche helfen!
In Hamburg ist die Wohnungssuche genau so schwer wie in München, Frankfurt, Köln oder Berlin
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Mit diesen 10 Tipps wird die Wohnungssuche in Hamburg auch für Fachkräfte aus dem Ausland leichter und effektiver. Wer speziell in Zeiten von Corona mehr Support wegen der schwieriger gewordenen Rahmenbedingungen benötigt, entscheidet sich am besten für die professionelle Wohnungssuche von Anders Consulting. Besuchen Sie auch unsere Inserate von Vermietern, die bundesweit gern Expats oder Arbeitnehmer aus dem Ausland als Mieter hätten.
1. Vorbereitung
Wer nicht schon beim Start der Wohnungssuche genau weiß, was er sucht, sondern sich erst während der Suche inspirieren lassen will, der wird lange suchen und daher schnell frustriert sein. Legen Sie vor der eigentlichen Suche ein verbindliches Wohnungsprofil an, überprüfen Sie es in den Suchportalen wie Immobilienscout und Immowelt auf Realitätsnähe und bleiben Sie dann bei diesem Profil. Gerade vor dem Hintergrund von Corona fassen Sie Ihr Profil weiter, denn Sie werden zu deutlich weniger Besichtigungen eingeladen als vor der Pandemie.
Denken gerade Sie als Expat während einer Entsendung daran: Sie wollen die eine richtige Wohnung finden und mieten und nicht Hunderte von Wohnungen anschauen!
2. Wohnung in Hamburg online suchen
Makler verweisen bei Anfragen nach einer Wohnungssuche fast immer an einen Relocation-Service. Daher ist es gar nicht so leicht, einen Profi mit Marktkenntnissen und Kontakten zu finden, der einen bei der Wohnungssuche unterstützt. Relocation-Services erbringen diesen Service seit den 90er-Jahren, vor allem für aus dem Ausland zureisende Fachkräfte.
Geben Sie Ihr Profil als Suche bei den gängigen Portalen ein (Immobilienscout, Immowelt, Immonet, meinestadt.de, eBay-Kleinanzeigen und lokale Portale). Haben Sie keine oder Massen von Treffern, erweitern oder engen Sie das Suchprofil ein, bis genügend Angebote erscheinen; 10 sollten es in Zeiten von Corona schon sein. Legen Sie für diese Profile Merkzettel, bzw. Suchaufträge mit Benachrichtigungen an, damit sie auf dem Laufenden bleiben. Arbeiten Sie nun erst einmal ausschließlich mit diesen Offerten.
3. Mieten und Betriebskosten für Wohnungen in Hamburg
Die Preisangaben sind mittlerweile recht transparent und vollständig. Prüfen Sie, ob Kaltmiete, Heizung und Betriebskosten angegeben sind. Bedenken Sie, dass Sie außer bei möblierten Angeboten auf Zeit so gut wie immer Strom und Internet selbst bezahlen müssen.
Wenn Abstand für Einbauten oder die Übernahme von anderen Kosten verlangt werden, seien Sie skeptisch.
Liegt ein Angebot mehr als 1/3 unter der üblichen Miete pro Quadratmeter seien Sie ebenfalls skeptisch. Hier lauert bestimmt ein versteckter Mangel. Liegt die Miete bei weniger als der Hälfte des Üblichen, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um einen Fake, d.h. einen Betrugsversuch. Zahlen Sie nie irgendwelche Beträge, um die Wohnung anschauen zu dürfen. Zahlen Sie keine Kaution im voraus. Mieten Sie nie eine Wohnung, die sie nicht besichtigt haben, bzw. bei der Sie sicher sein können, dass sie existiert. Betrügereien nehmen wegen der Wohnungsnot leider zu.
6. Die Unterlagen für die Bewerbung um eine Wohnung in Hamburg
Um sich bei der Wohnungssuche in Hamburg erfolgreich um ein konkretes Objekt zu bewerben, benötigt immer die letzten 3 Lohnabrechnungen als Einkommensnachweis, eine Schufa-Auskunft und eine Mietschuldenfreiheitsbestätigung des Vorvermieters sowie Passkopien der einziehenden Personen. Auch eine standardisierte Selbstauskunft gehört immer dazu. Seit der Corona-Krise muss man davon ausgehen, dass man ohne diese Unterlagen nicht einmal zu einer Besichtigung eingeladen wird.
Wer das nicht hat, weil er als Expat oder Fachkraft gerade aus dem Ausland ankommt, kann es als Ersatz mit den folgenden Dokumenten versuchen (Beispiele): Arbeitgeberbestätigung über ungekündigtes Arbeitsverhältnis mit Angabe des Nettolohns sowie ggf. Zulagen, Kopie des Arbeits- oder Entsendungsvertrags, Lebenslauf, Kontoauszüge, Bankauskunft aus dem Heimatland in englischer Sprache u.v.m.
Tatsächlich ziehen aber diese Ersatzdokumente immer weniger, weil die Vermieter immer ein paar anfragende Wohnungssuchende finden, die mit allem aufwarten können, was verlangt wird. Nur diese Personen werden eingeladen, da in Zeiten von Corona Besichtigungen nur mit ganz wenigen Bewerbern als Einzelbesichtigungen durchgeführt werden.
Stellen Sie aus den Dokumenten, mit denen Sie sich bewerben wollen, eine Bewerbungsmappe zusammen, die Sie in Papierform bei Besichtigungen mit sich führen oder später als digitale Datei versenden können, am besten als PDF (kleiner 1 MB).
- Anzahl der Co-Bewerber um eine Wohnung in
Quelle: ImmobilienScout24
7. Was ist die Schufa?
Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditversicherung – kurz Schufa – ist eine Wirtschaftsauskunftei, die Informationen zur Bonität von Verbrauchern sammelt. Eine Schufa-Auskunft kann man online bei der Schufa für 29,95 Euro einfach bestellen. Sie wird dann einfach ein paar Tage später ins Haus geschickt.
In größeren Städten gibt es für Eilige die Möglichkeit, in ausgewählten Banken, eine Schufa-Auskunft direkt ausgedruckt zu bekommen. Das kostet eine Gebühr und dauert circa eine halbe Stunde. Bitte bedenken Sie, dass bei Negativmerkmalen in der Schufa-Auskunft eine Wohnungssuche sehr schwer oder gar unmöglich wird.
Wer in Deutschland gemeldet ist und ein Bankkonto eröffnet hat, bekommt – soweit ein erster Zahlungseingang erfolgt ist – innerhalb weniger Wochen auch eine Schufa-Auskunft.
4. Die richtige Art der Kontaktaufnahme ist bei der Wohnungssuche entscheidend
Wenn eine Telefonnummer im Inserat angegeben ist, immer zuerst anrufen. Diese Möglichkeit wird jedoch seit der Corona-Krise immer seltener angeboten. Meist muss man das Kontaktformular nutzen, manchmal eine E-Mail an den Anbieter schicken. Immer beliebter wird auch die Bewerbung bei Immiomio, wo man gezwungen ist, ein vollständiges Bewerberprofil nebst Anlagen zu hinterlegen.
Die Anbieter bekommen Hunderte von Anfragen in sehr kurzer Zweit und antworten eigentlich nur, wenn man zur Besichtigung eingeladen wird. Legen Sie sich einen verbindlichen Text zurecht, den Sie für Anfragen benutzen. Gehen Sie gern auf ein Detail aus dem Angebot ein. Dann merkt der Anbieter, dass Sie das Angebot auch gelesen haben (lesen Sie immer das gesamte Angebot, denn manchmal sind wichtige Fakten versteckt!). Testen Sie verschiedene Texte. Leider kann man von den Premium-Angeboten der Immobilien-Portale kaum noch abraten, denn wer unter ferner liefen sucht, bekommt kaum Aufmerksamkeit.
Als Ausländer lassen Sie sich am besten einen Text für den Erstkontakt von einem Deutschen formulieren. Viele Vermieter haben Angst davor, Englisch zu sprechen, weil sie sich zu blamieren fürchten und spätere Verständigungsschwierigkeiten voraussehen.
5. Keine Vermittlungskosten oder Courtage vom Mieter
Es dürfen für die Überlassung der Wohnung keine Kosten, Provisionen oder eine Courtage berechnet werden. Das ist ungesetzlich. Üblicherweise fallen also keine Kosten an. Die Kaution oder Mietsicherheit gehört nicht zu den Kosten, denn sie ist nur ein Pfand für den Vermieter bei Beendigung des Mietvertrags.
- Miete Wohnung (Bestand) in Euro je m² (gerundet)
Quelle: Capital Immobilien-Kompass-Karte
8. Verhalten bei Wohnungsbesichtigungen in Hamburg
Sich nett anzuziehen und einen seriösen und interessierten Eindruck zu machen, kann bei der Wohnungssuche in Hamburg nie schaden, besonders jetzt, wo Massenbesichtungen praktisch nicht mehr stattfinden und der persönliche Eindruck bei der Einzelbesichtigung wirklich zählt. In Hamburg legt man Wert auf Äußeres!
Unbedingt eine Bewerbungsmappe mit den Unterlagen zu Punkt 6. dabei haben und diese – zusammen mit einer Selbstauskunft, die man vor Ort ausfüllt – auch abgeben, wenn man interessiert ist. Sonst bleibt man wie bei Punkt 4. wieder im E-Mail-Eingang stecken.
9. Wie trifft man auf der Wohnungssuche am besten eine Entscheidung?
Das Profil zu Punkt 1. ist deshalb so wichtig, damit man zu schnellen Entscheidungen kommen kann. Wenn man sich erst noch fragen muss, ob die Eigenschaften des Objekts, für das man gerade mühsam einen Einzelbesichtungstermin ergattert hat, überhaupt passen, dauert die Entscheidung zu lange und oft hat schon ein anderer Interessent zugeschlagen.
Wenn eine Wohnung Ihnen gefällt: bewerben! Zu starres Festhalten am Profil und wenig Kompromissbereitschaft führen fast nie zum Traumobjekt, aber fast immer zu quälend langer Suche. Sie ärgern sich später fast nie über eine Kleinigkeit, die fehlt, aber immer über eine Wohnung, die Sie nicht bekommen haben, weil Sie zu lange zögerten.
Seit Corona ist es gerade für Nicht-Deutsche sehr schwierig geworden, eine Wohnung zu finden
„In Hamburg auf der Suche nach einer Wohnung zu sein, ist kein Vergnügen. Zwar sieht es in einigen Boom-Städten wie Frankfurt, München und Köln genau so schlimm aus, aber das ist ja keine Erleichterung, wenn man keinen erschwinglichen Wohnraum findet. Und durch Corona und die Hygiene-Vorschriften ist es alles noch viel schlimmer geworden. Aber es spricht auch einiges für Hamburg. Drei Beispiele:
1. Schöne Wohnungen und gute Lage sind auch für Expats auf Entsendung oder Ausländer, die bei einer Hamburger Firma einen Arbeitsvertrag unterzeichnet haben, keine Mangelware. Der Markt ist an vielen Stellen noch für breite Bevölkerungsschichten offen, d.h. nicht nur für Reiche reserviert. Gute möblierte Wohnungen sind vorhanden, leichter zu bekommen, aber leider ziemlich teuer.
2. In der Hafenstadt an der Elbe ist der Immobilienmarkt transparent, d.h. bis auf wenige Objekte kommt alles auf den Markt und wird nicht unter der Hand verschachert.
3. In der Hansestadt gibt es den standardisierten Hamburger Mietvertrag und die meisten Vermieter benutzen ihn. Er hat den Vorteil, dass er sehr fair austariert ist und praktisch keine Fallen enthält. Nur bei den individuellen Vereinbarungen in § 30 sollte man aufpassen.
Scheitert die Befolgung diese Tipps an sprachlichen oder kulturellen Barrieren oder hat man einfach keine Lust, sich dem Stress auszusetzen, sollte man auf eine professionelle Unterstützung durch einen auf Wohnungssuche spezialisierten Relocation-Service zurückgreifen. Die Kosten sind im Vergleich zu den Mieten erschwinglich und es wird auch ohne formale Garantie in 100% der Fälle eine Wohnung gefunden. Unrealistische Suchen nehmen die Dienstleister nämlich gar nicht erst an. You’ve got a Friend in Germany!“
10. Wer in Hamburg eine Wohnung hat, muss sich anmelden
Wer eine Wohnung gefunden hat, muss sich in Hamburg innerhalb von 2 Wochen nach Einzug bei einem der Service-Center der Einwohnermeldeämter anmelden. Dazu sollte man sich gleich bei Übergabe der Wohnung eine Wohnungsgeberbestätigung vom Vermieter geben lassen. Diese wird nämlich benötigt. Finden Sie hier einige wertvolle Tipps für die Wohnungsübergabe.
Die beliebtesten Immobilien-Portrale für die Wohnungssuche Hamburg
Ranking der Immobilien-Portale nach Alexa Rank (Januar 2017)*
Quelle: Immobilien Akquiseprofis | Bernhard Schaus
* Alexa Rank: Der Online-Dienst Alexa, ein Tochterunternehmen von Amazon, sammelt Daten über Seitenabrufe von Websites und stellt diese dar
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